Gesunderhaltung

Rückenschmerzen – wenn’s im Bereich der Hals- oder Lendenwirbel zwickt

Wussten Sie…

…dass 80% der in Deutschland lebenden Menschen zumindest einmal in ihrem Leben starke Beschwerden zwischen Nacken und dem Bereich der Lendenwirbel haben? Rückenschmerzen sind somit mit den Infektionserkrankungen mittlerweile die häufigste Ursache, die zur Konsultation eines Arztes führt.

Die unangenehmen Rückenschmerzen reichen dabei von Nackenverspannungen über den Bandscheibenvorfall bis hin zu degenerativen Veränderungen und sind laut einem Bericht des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2006 bei jeder fünften Frau und jedem siebten Mann als chronisch vorzufinden.

Ca. 80% der Rückenschmerzen in Form von Nackenschmerzen oder Kreuzschmerzen wie auch Schmerzen zwischen den Schulterblättern sind dabei auf Muskelverspannungen und Blockaden der Muskulatur zurückzuführen.

 

Bandscheibenvorfall – nur seltenst die Ursache des Schmerzes

Bemerkenswert ist nämlich, dass Verschleißerscheinungen wie sich vorwölbende Bandscheiben oder Bandscheibenvorfall, verengter Wirbelkanal oder knöcherne Verwachsungen nur in den seltensten Fällen Rückenschmerzen verursachen und vielmehr häufig ein Zufallsbefund im Rahmen einer radiologischen Untersuchung sind.

Aus westlicher Sicht werden als Ursache häufige Muskelverspannungen, Fehl- oder Mangelbelastung z.B. durch Sitzen am Arbeitsplatz gesehen, aber auch psychosomatische Zusammenhänge. Dabei genügen bereits kleine allgegenwärtige Situationen, die uns aufregen und unter Stress setzen. In der Folge spannen wir unbewusst sofort unsere Muskulatur an bis hin zu einem dauerhaft erhöhten Muskeltonus. Behandelt werden die unterschiedlichen Formen von Rückenschmerzen schulmedizinisch mit Schmerzmitteln, Krankengymnastik, Massagen, Wärmetherapie und Muskelaufbautraining, gel. auch operativ.

Nach den jahrtausendealten Vorstellungen der TCM ist der Körper von einem System aus Leitbahnen durchzogen. Diese verbinden alle Teile des Organismus miteinander und versorgen sie mit der Lebensenergie. Ist der Energiefluß gestört, erkrankt der Mensch. Vor einer Behandlung mit TCM steht die Erstellung einer chinesischen Diagnose. Auch die Zuordnung der Rückenschmerzen zu bestimmten Leitbahnen hat Bedeutung.

 

Rückenschmerzen – Behandlung mit Akupunktur (TCM)

Behandelt werden Rückenschmerzen in der TCM in erster Linie mit Akupunktur, wobei diese gerade bei der Therapie von Schmerzzuständen häufig sehr erfolgreich ist. Es werden gezielt bestimmte Akupunktur-Punkte ausgewählt, damit die Lebensenergie wieder frei fließen kann. Hierbei gilt: je akuter ein Rückenschmerz ist, desto schneller hilft die Akupunktur. Beim Hexenschuß können die Blockaden häufig schon nach einer Sitzung sofort gelöst werden.

Oftmals liegt chronischen Beschwerden im Bereich der Lendenwirbel aber auch eine energetische Schwäche des sog. Funktionskreises der Niere zugrunde. Dann können die Akupunktur-Punkte zusätzlich mit getrocknetem Beifußkraut erwärmt werden, das auf die Nadeln gesteckt und entzündet wird (Moxibustion). Gerne wende ich auch die Ohr- oder Mastoidakupunktur an. Ergänzend kann auch die Behandlung mit chinesischen Arzneimitteln sinnvoll sein. Auch die regelmäßige Ausübung von Tai Chi und Qi Gong ist sowohl prophylaktisch als auch im Falle bereits bestehender Rückenschmerzen zumeist sehr hilfreich.

Krankenkassenstudien zeigten, dass Akupunktur bei Rückenschmerzen fast doppelt so wirksam ist wie eine westliche Standardtherapie mit Schmerzmitteln, Krankengymnastik und Massage. Und dabei hat die Akupunktur im Unterschied zu Schmerzmitteln so gut wie keine Nebenwirkungen.

(Artikel vom 02.10.2013)