Gesunderhaltung

Neurodermitis – den Juckreiz natürlich behandeln

Wussten Sie…

… daß in Deutschland 5 bis 20 Prozent der Kinder an Neurodermitis leiden? Zum Teil verschwinden die Symptome mit dem Älterwerden, bei zwei Drittel allerdings besteht die Erkrankung auch im Erwachsenenalter weiter. Neurodermitis, auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt, ist somit eine der häufigsten Hauterkrankungen. Die Häufigkeit des Auftretens von Neurodermitis ist dabei in den letzten Jahren noch weiter deutlich angestiegen. Als Ursache hierfür werden insbesondere vermehrte Allergien, verbesserte Hygiene und veränderte Ernährungsgewohnheiten gesehen.

Als Erkrankungen des atopischen Formenkreises haben Neurodermitis wie auch Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen und allergisches Asthma einen engen Bezug zueinander.  Atopische Erkrankungen sind anlagebedingte allergische Erkrankungen, bei denen das Immunsystem überempfindlich gegen ursprünglich harmlose Substanzen wie zum Beispiel Pollen, Tierhaare, Kot von Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel reagiert.

 

Neurodermitis – Ursachen, Symptome und
schulmedizinische Therapie

Neben der erbbedingten Anfälligkeit sind die Ernährung, psychische Belastungen, klimatische Bedingungen wie extreme Trockenheit oder Schwüle und Infektionen wichtige Triggerfaktoren bei der Auslösung eines neurodermitischen Schubs.

Bei der Neurodermitis ist die Haut extrem gerötet und trocken. Das unangenehmste Symptom ist jedoch der allgegenwärtige Juckreiz, der durch Kratzen oft nur noch schlimmer wird. Betroffene leiden nicht zuletzt an belastenden Entstellungen, denn Neurodermitis kann man nicht verbergen.

Die wichtigste schulmedizinische Therapie besteht in der äußerlichen Anwendung von Cortison-Salben. Zunächst zeigt diese Behandlung in den meisten Fällen gute Erfolge. Der Juckreiz, Rötung und Trockenheit gehen zurück und die Haut scheint auszuheilen. Doch nach Absetzen der Cortisonsalben kehrt die Neurodermitis meist zurück, oft sogar heftiger als zuvor. Der Grund hierfür liegt daran, daß das Cortison als Immunsuppressivum die Entzündungsreaktion nicht abheilen kann, sondern lediglich unterdrückt. Sobald aber das Cortison abgesetzt wird, kommt die Entzündung aus tieferen Schichten wieder nach oben.

 

Neurodermitis – Krankheitsprozess & Therapie aus Sicht der TCM

Aus Sicht der Chinesischen Medizin ist die Neurodermitis eine Erkrankung, die im Inneren des Körpers, nicht in der Haut, entsteht und sich dann an der Körperoberfläche manifestiert.

Die Haut-Rötung und das Gefühl von Hitze in der Haut sowie innere Unruhe sind Zeichen eines sog. „Hitze“-Prozesses im Inneren des Menschen. Ein starker Juckreiz und deutliche Schuppung weisen hin auf das Vorliegen von sog. „Wind-Hitze“. Kommt es zu Bläschen oder nässenden Ekzemen liegt sog. „Hitze und Feuchtigkeit“ vor. Ist das gesamte Erscheinungsbild sehr ausgeprägt und hochakut mit einem starken Drang, sich zu kratzen, handelt es sich um eine sog. „Hitze des Blutes“.

Die Therapie mit den Methoden der chinesischen Medizin zielt auf die Behandlung der Ursachen im Inneren des Körpers. Im Vordergrund steht dabei insbesondere die chinesische Arzneimitteltherapie. Hierbei werden individuell erstellte Rezepturen aus Rohdrogen, aus denen ein Dekokt abgekocht wird, verwendet. Die begleitende Akupunktur ist bei der Neurodermitis vor allem zur Linderung des Juckreizes hilfreich.

Ähnlich wie beim Heuschnupfen sind auch bei der Neurodermitis Empfehlungen zur Ernährung ein wichtiger Bestandteil des Therapiekonzeptes. So führt das Meiden zum Beispiel von …

 

Neurodermitis – Therapie aus Sicht der TCM

… Kuhmilchprodukten, Weizenmehl und Zucker oftmals zu einer sichtbaren Verbesserung der Hautveränderungen.

Neben der Ernährung führen bei vielen Menschen auch emotionale Belastungen zur Auslösung eines Neurodermitisschubes. Heftige Emotionen können zu einem Stau des Energieflusses im Funktionskreis „Leber“ führen. Als Folge kommt es oft zur Entwicklung von „Hitze“, die ja gerade bei der Neurodermitis ein zentrales Thema ist. Arbeitspausen, Spaziergänge oder das Durchführen von Qigong-Übungen können dann helfen, Psyche und Geist zu entspannen und die innere „Hitze“ zu reduzieren.

Zentral ist bei der Therapie der Neurodermitis die Behandlung mit chinesischen Heilpflanzen sowie geeignete Ernährungsempfehlungen. Die Akupunktur dient hier vor allem zur Linderung des Juckreizes. Nach vier bis acht Wochen sollten sich erste Besserungen zeigen. Bei besonders schwerer Neurodermitis kann die Behandlung über ein Jahr oder auch mehr notwendig sein. Eine Therapie mit chinesischer Medizin ist in leichteren Fällen oftmals sehr erfolgsversprechend, aber auch in schweren Fällen kann es unter konsequenter Therapie zu Langzeitremissionen kommen.

(Artikel vom 20.06.2014)